1 Montagsdemonstration

Der 4. November 1989 –
Friedlicher Massenprotest

Am 4. November 1989 findet auf dem Luisenplatz die bis dahin größte Protestkundgebung gegen die SED-Herrschaft in Potsdam statt. ­Mehrere Zehntausend Menschen finden sich an diesem Sonnabend gegen 14.00 Uhr hier ein. Auf Transparenten und in Sprechchören ­fordern sie die sofortige Zulassung der oppositionellen Parteien und Bewegungen, freie Wahlen und Demokratie.
Die Veranstaltung war erst genehmigt worden, nachdem General­superintendent Günter Bransch sie im Namen der evangelischen ­Kirche beantragt hatte. Dem zuvor eingereichten Antrag des Neuen Forums, das zu diesem Zeitpunkt noch immer nicht zugelassen ist, ­wurde nicht stattgegeben.
Der Protestmarsch führt durch die Innenstadt, vorbei am Platz der ­Einheit zur Berliner Straße. Dort findet eine Abschlusskundgebung statt, an der viele Demonstranten nicht teilnehmen können, weil zu wenig Platz ist. So laufen einige Hundert einfach weiter. Am Gebäude der Stasi- Bezirksverwaltung macht sich die Wut der letzten Wochen Luft: „Stasi in die Produktion“, skandieren die Demonstranten.